Unabhängigkeit! Selbstbestimmung! Die Costa Compagnie hat im vom Bürgerkrieg gezeichneten Südsudan, im Brexit-Chaos in England sowie in Bayern gefilmt und fragt in ihrer filmisch-journalistischen Performance: Was bedeutet Unabhängigkeit heute, wofür und von wem? Wollen wir dafür oder dagegen kämpfen? Und wie wirkt der Kolonialismus, Ursache vieler Unabhängigkeitsbewegungen, bis heute fort?
„Fight (For) Independence“ erstreckt sich nicht nur zeitlich über zwei Jahre, sondern auch geografisch über tausende Kilometer, um Perspektiven auf das Thema zu diversifizieren und Narrative zu de-kolonialisieren. Dafür schließt sich die Costa Compagnie aus Berlin mit dem Staatstheater Nürnberg und dem Oldenburgischen Staatstheater zusammen und bricht von diesem Dreieck aus in zwei europäische und zwei afrikanische Länder auf, um dem verlockenden, aber auch zweifelhaften Ruf nach „Independence“ zu folgen. Der weltweite Recherche-Pfad begann in Südsudan, dem jüngsten Staat der Welt, der nach langem bewaffnetem Kampf vom Rest des Sudans unabhängig wurde. Zum ehemals geplanten Zeitpunkt des Brexit ging es ins Vereinigte Königreich Großbritannien und von dort nach Franken im Bundesland Bayern, in dem ebenfalls eine Partei die Loslösung vom Nationalstaat Deutschland anstrebt. Anhand vor Ort geführter Interviews entsteht eine spartenübergreifend interdisziplinäre und multimediale Arbeit.
Künstlerische Leitung, Text, Recherche Felix Meyer-Christian Kamera Thomas Oswald, Philine von Düszeln Raum, Kostüme Lydia Sonderegger Komposition, Soundart Marcus Thomas Programmierung, Video, Virtual Reality Erik Kundt Videoschnitt Keren Chernizon Dramaturgie Sascha Koelzow Performance, Text Hauke Heumann, Lisa Mies, Raphael Rubino, Maria Walser Assistenz Michael Königstein Stringer, Collaboration Südsudan Samir Bol, Ismail Omar Produktionsleitung Franziska Merlo
Staatstheater Nürnberg, Ballhaus Ost Berlin 2019