"Geht es heute los? Voraussichtlich. Geht die Erde kaputt? Voraussichtlich. Und der Gedanke der Zivilisation? Voraussichtlich. Dann ists ein Gewinn."
1927, in einer Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs, am Rande des letzten großen Finanzcrashs der Geschichte, schreibt Kurt Schwitters ein Opernlibretto über den möglichen Untergang der Welt. Ein grüner Planet soll voraussichtlich mit der Erde kollidieren. Im Krisenjahr 2012 wiederum, im Jahr der Weltuntergangsszenarien schlechthin, erscheint der "Zusammenstoss" aktueller denn je. Kein Wunder, ist es doch auch das Jahr von Kurt Schwitters 125. Geburtstag.
Aus der Stückvorlage des "Zusammenstoss" und ihrem Personal von über 60 Figuren entsteht eine neue Fassung für sechs Schauspieler mit einer eigenständigen Partitur. Die Inszenierung schafft ein Gesamtkunstwerk, das jenseits einer Kopie des Dadaismus eine neue und zeitgemäße Spielform in der Tradition der Merzbühne kreieren will. Spiel, Raum, Kostüm, Musik, Video, Licht, Sprache und Gesang, Mensch und Objekt treten gleichberechtigt miteinander in Verbindung. Als Provokation und kontroverse Diskussionsgrundlage sendet der Abend die Botschaft aus, dass es um die Menschheit, ginge sie unter, nicht schade wäre.
mit JOHANNES BENECKE, LAURA BLEIMUND, BJÖRN GESKE, DENIS GEYERSBACH, KAROLINE KÄHLER, EMMA RÖNNEBECK
Regie: JAKOB WEISS
Bühne: ANDREA WAGNER
Kostüme: MARIA ANDERSKI
Komposition: MARCUS THOMAS
Dramaturgie: MIRJAM MEUSER
Video, Technik: ISA HOCKE
Ballhaus Ost, Berlin
2012